Hat die Merkel bei ihrer letzten Wiederwahl als CDU-Chefin satte 88 Prozent erreich, waren es bei Stoiber sogar 93 Prozent. Doch Stoiber hatte 4 Prozent weniger als vor zwei Jahren? Hinter den vielen Enthaltungen und ungültigen Stimmzetteln verbirgt sich Enttäuschung. Eher jetzt hätte er eine klare Bestätigung gebraucht, so kurz nach seinem Absturz in den Popularitätstabellen. Doch seine Parteifreunde schwächten ihn. Warum verlor er Ansehen und Vertrauen in der CSU? Ich denke, es liegt daran, weil er die Ossis feige beschimpfte, um gleich darauf noch mehr vor Ossi Merkel und deren Politik zu schleimen. So schaffte Stoiber es, dass er und damit die Bayern in Berlin kaum noch ernst genommen werden.
Es ist ein Quatsch wenn du die Minus 4 % als Absturz bezeichnest, bei 93 % Zustimmung. 93 minus 4 ist immer noch 89, ein Prozent mehr als Frau Merkel bei der CDU! Bei 8 oder 12 % wären 4 % viel, doch so ist das fast nichts. Es kann schon sein, daß die CSU von Edmund Stoiber enttäuscht ist, weil er nicht Kanzler wurde. Die meisten Leute in Bayern wollen keinen Ostdeutschen als Kanzler sehen und schon gar nicht eine Frau. Stoiber wird in Berlin bestimmt sehr ernst genommen wenn er erst einmal Außenminister ist. Und dass sich die CDU/CSU den oder die Koalitionspartner aussuchen wird sieht man an den Umfragen
Ja, es wäre müßig, sich um ein paar Prozentpunkte zu streiten, um daraus einen sicheren Trend ableiten zu wollen. Die CSU steht leider immer noch mehrheitlich hinter Stoiber. Kein Wunder, versprach Ede doch feinste Schmankerln wie den Wiedereinstieg in die Nutzung der Kernenergie, sobald er auf der Regierungsbank in Berlin sitzt. Und zeigte er doch, wie er gegen eine weitere Verrassung des für ihn schon genug verrassten Volkes ist.
Brachte der tapfere Landesvater nicht gegen den Spruch der höchsten Richter das Kruzifix zurück in die bayrischen Klassenzimmer und zeigte damit seinen Jodlern, wie wenig sich der gottesfürchtige Freistaatler von den gottlosen Saupreussen in den Kram reden lassen muss? Stoiber als Aussenminister der BRD wäre ein Rückschritt, der uns weltweit einiges Ansehen kosten würde. Da wären ja Lafontaine oder Gysi das kleinere Übel...
Ich denke, Herr Stoiber hat jetzt wohl begriffen, dass er sich den Rest seiner Zeit (er ist alt!) offiziell auf Bayern beschränken muss, womit der enorme Einfluss der CSU auf ihre Mutterpartei CDU natürlich nicht beiseite geräumt ist. In vielen Dingen hat Stoiber in Bayern seine Arbeiten durchaus hervorragend gemacht, er ist ein guter Lokalpolitiker (finde ich), von allen Korruptionen usw., die sich wie eine Pest durch alle Parteien ziehen, mal abgesehen. Das wars dann aber auch! Für Deutschland insgesamt, oder zB im Rahmen der Außenpolitik wäre Stoiber eine absolute Katastrophe. Der Mann trägt ganz deutlich Scheuklappen und kann offensichtlich nicht über "sein Ländle" hinausblicken. Als Bundespolitiker ist er völlig unbrauchbar. Und die reine Biologie: Der Mann ist "uralt", genau wie so viele Politiker, die schon aus schlichten Altersgründen (+ chronischem Wohlleben) den Kontakt mit der durchaus bitteren Realität gar nicht mehr haben. Die leben in Welten, die nicht unsere sind, und sie können, aufgrund ihres Alters, Entscheidungen treffen nach dem Denken: Für meine paar Jahre wirds noch reichen, und nach mir halt die Sintflut. Ich bin auch bereits 52 (reines Alter), aber gegenüber zB Herrn Stoiber, seinem Herumgemache, seinem Denken bin ich erst vielleicht 20.